Nach dem Tode meines Vaters am 23.August 1977 hat für mich das Thema Familiengeschichte eine völlig neue
Bedeutung bekommen. Beim durchstöbern der vielen Unterlagen, die mein Vater in einem
speziellen Fach aufbewahrte, fielen mir Dokumente in die Hand, die ich vorher noch nie zu
Gesicht bekommen hatte. Dies waren Zeugnisse, diverse Briefe, Stammbaum, Urkunden und vieles mehr.
Ob man es Familiengeschichte, Genealogie oder Ahnenforschung nennen wollte, ich hatte Feuer gefangen
und wollte nun versuchen den vorliegenden Stand der vorhandenen Ahnentafel aufzuarbeiten und weiter zu bringen.
Eine sehr interessante Zeit begann, viele freie Stunden wurden daran gesetzt, die benachbarten
Pfarrämter abzuklappern. Nur gut das ich die (alt)deutsche Schrift einigermaßen lesen konnte. An dieser Stelle
möchte ich mich ganz herzlich bei meiner Frau Uta für die Unterstützung bedanken.
Ursprünglich
habe ich aus heutiger Sicht eine ganze Reihe von Fehlern gemacht. Ich hatte mich auf die wesentlichsten
Einträge in den Kirchenbüchern beschränkt, mit dem Ziel recht schnell sehr weit in den Jahreszahlen zurück zukommen.
Nach und nach wurde mir aber klar, dass ich eine systematischere Heransgehensweise hätte wählen sollen.
Dies wurde auch deutlich bei den ja zum Teil sehr unterschiedlichen Vorgehensweisen der einzelnen Pastoren.
Einige haben die Kirchenbücher nur für wesentliche, absolut notwendige Eintragungen verwendet und dabei noch nicht
einmal immer sorgsam gearbeitet. Andere dagegen haben diese wie private Tagebücher geführt.
Daraus schlußfolgernd (nachdem ich einige Kirchenbücher bereits das zweite oder dritte Mal in der Hand hatte)
hatte ich mir die Aufgabe gestellt, alle möglichen Lebensumstände und Daten
aus den Kirchenbüchern zu ziehen, nicht nur die klaren Fakten Geburts, Heirats- oder Sterbeeintragungen sondern auch die
vermerkten Paten und wiederum die Eintragungen bei denen die jeweiligen Personen selbst als Paten
eingesetzt sind. Sehr hilfreich war dabei auch ein mehrmaliger Besuch im Staatsarchiv in Wernigerode, der relativ viele
Gerichtsprotokolle bis hin zu Testamenten u.ä. aus dem 16./17. und 18. Jahrhundert hervorbrachte. Mein Neffe
Stephan hat unter anderem im Staatsarchiv in Potsdam etlichen Unterlagen eines Streites
der Calbenser Brauer mit dem Garley ausgegraben - an dem auch Verwandte beteiligt waren.
Nach dem mehrere Jahre dann keine Zeit für dieses Hobby vorhanden wahr, habe ich nun seit gut 2 Jahren wieder
begonnen mit der Thematik fortzufahren, es imer wieder erstaunlich, welche neuen Informationen
sich regelmäßig einstellen obwohl die jeweilige Linie schon als festgefahren galt. Von einer ursprünglichen Zielsetzung soweit wie möglich in der Zeit
zurückzukommen, hat sich diese Einstellung gewandelt und es ist heute das Ziel, die harten Fakten
mit den Lebensumständen zur jeweiligen Zeit in Einklang zu bringen.
Ohne Aufbereitung über entsprechende Datenbanken wäre mir eine entsprechende Übersichtlichkeit
wohl nur sehr schwer gelungen.
Ich hoffe nun einmal mehr Zeit zu haben, vielleicht komme ich ja als Rentner weiter, vorgenommen habe ich es mir,
dann steht an von den einzelnen Dokumenten entsprechende Fotodokumentationen anzufertigen.
Henning Krüger
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