Geschichten über Kalbe Milde
 

 




 

 

 

Ahnen Nr.: 4

Name Krüger Vorname Martin
Geb.Name
DatumOrtKirchengemeindeRegister
geb. 29.01.1905 Calbe Milde Calbe Milde
get. 04.03.1905 Calbe Milde Calbe Milde
cop. 01.09.1934 Düsseldorf Düsseldorf .
gest. 25.08.1975 Gardelegen Kalbe Milde .
Todesursache Herzinfrakt Alter 72
Beruf Schneidermeister

KinderGeb. DatumGestorben
Rosemarie Ingeborg 22.08.1935 03.04.1985
Joachim Dietrich 18.06.1939
Bärbel Rosemarie 22.01.1942
Hans Henning 28.11.1951

Eintragungen
* Calbe Jahrgang 1905 Nr. 5
Am 29. Januar um 6 1/2 Uhr morgens ist Johannes, Carl, Martin geboren. Eltern Christoph Paul Richard Krüger Schneidermeister und Marie Auguste Luise geb. Schülke, getauft den 04. März durch Pastor Niehus
Paten
1. Friedr. Krüger aus Schenkenhorst, 2. Fleischermstr. Carl Eggebrecht, 3. Jgsll. Albert Rosenau, 4. Frau Lastwagenfahrer Mertens, 5. Jgfr. Bertha Engel, 6. Jfgr. Emmi Herrmann
Pfarrer Niehus, der Martin Krüger getauft hatte, wurde nach seinem Dienst in Kalbe nach Burg Liebenau in die Nähe von Halle versetzt. Dort wurde er am 21.03. 1920 von roten Garden in Döllnitz ermordet. Er wurde dann später auf dem Friedhof in Calbe (Milde) beigesetzt.

oo Düsseldorf Benrath Jahrgang 1934
Am 01.09.1934 heiraten in Düsseldorf Benrath, Martin Krüger und Rosine, Sophie Lentzen, Martin war zu dieser Zeit in Düsseldorf als Schneidermeister angestellt. Beide heiraten evangelisch in der Klarenbachkapelle und werden durch Pastor Giesen getraut. Das zuständige Standesamt ist Düsseldorf Benrat Nr. 224/1934.

* Calbe Jahrgang 1935 Nr. 32
Am 22. August 1935 wurde Rosemarie Ingeborg Krüger geboren, Eltern Johannes Karl Martin Krüger Schneidermeister evangel. und Rosine Sophie geb. Lentzen röm.kathol. wohnhaft Calbe, die Taufe erfolgte am 25.Dezember 1935 durch Oberpfarrer Baumann, Standesamt Calbe Nr. 34/35
Paten
1. Lehrer Herbert Fehske, Groß Rosenburg, 2. Agnes Krüger Calbe, 3. Richard Krüger Jeßnitz, 4. Luise Lentzen, Düsseldorf vertreten durch Frau Setzepfarer

* Calbe Jahrgang 1939
Am 18. Juni 1939 wurde Joachim Dietrich Krüger in Calbe /M geboren. Eltern Johannes Karl Martin Krüger Schneidermeister evangel. und Rosine Sophie geb. Lentzen röm. kathol. wohnhaft Hindenburgplatz, die Taufe erfolgte am 22.07.1939
Paten
1. Ernst Böhme Offz. Weißenfels, 2. Anneliese Böhme geb. Krüger Weißenfels, 3. Marie Fehske geb. Krüger Calbe, 4. Frau Elsa Grabow Calbe, 5. Peter Lentzen, Düsseldorf

* Calbe Jahrgang 1942 Nr. 8
Am 22. Januar um 2 Uhr nachmittags wurde Bärbel Rosemarie Krüger in Saltzwedel geboren, Eltern Johannes Karl Martin Krüger Schneidermeister evangel. und Rosine Sophie geb. Lentzen röm. kathol. wohnhaft Hindenburgplatz 3, die Taufe erfolgte am 17. Mai 1942
Paten
1. Frau Luise Fahnenbruck Düsseldorf Holth., 2. Walter Grabow Kalbe, 3. Erich Hentrich Lüffingen

* Calbe Jahrgang 1951/1952 Nr. 1
Am 28.11.1951 wurde morgens um 7.15 Uhr Henning Krüger in Calbe /M geboren, Eltern Karl Martin Krüger Schneidermeister evangel. und Rosine Sophie geb. Lentzen röm. kathol. wohnhaft Bahnhofstrasse 6, die Taufe erfolgte am 19.01.1952 in der Wohnung durch Oberpfarrer Baumann (psalm 66.8), Standesamt Kalbe/M Reg.Nr. 32/1951
Paten
1. Otto Krüger Schenkenhorst, 2. Marta Krüger Schenkenhorst, 3. Hans Herbert Fehske ledig Kalbe, 4. Wolfgang Grabow ledig Kalbe, 5. Frau Wilkening geb. Huthmann, 6. Paula Dähre ledig Kalbe

Martin Krüger hat seine früheste Kindheit in der Marktstraße verbracht, seine Eltern kauften 1910 das Grundstück in der Bahnhofstr. 6. Damit zogen Sie vom "Zentrum" des Städtchens an den Rand der Stadt. Zu dieser Zeit war 4 Häuser weiter bereits schon Acker, die Vahrholzerstraße, die Gartenstraße und der Petersberg waren noch nicht besiedelt. Aus dieser Zeit stammt auch eine Freundschaft die ein lebenlang hielt. Mein Vater war ein Schulkamerad von Wolfgang Schultze-Kummert. Viele Geschichten aus dieser Zeit hat er uns Kindern immer wieder erzählt. So haben Bedienstete/Handwerker der damaligen Brauerei für diese Bengels Holzkanonen und alles mögliche an größerem Spielzeug gebaut, mit der dann diese Truppe regelmäßig in die Kreuztannen oder in die Rehhorst zog.

Ostern 1911 wurde er in die Volksschule Calbe, in die VI. Klasse eingeschult. In der 6. Klasse wurden die Fächer Religion, Lesen, Schönschreiben, Rechnen und Singen gelehrt. Martin erhielt im ersten Jahr unter 28 Schülern den 6. Platz. Er verließ die Schule in der 1. Klasse Ostern 1917 - mitten im I. Weltkrieg. Die Klasse hatte sich im Laufe der Jahre auf nur noch 14 Schüler reduziert. Sein Klassenlehrer in diesem letzten Jahr war "Pappa Kraft", ein nach seiner Meinung recht strenger Lehrer, der Rohrstock war noch an der Tagesordnung. Vielleicht hing dieser Respekt aber auch damit zusammen, dass dieser Lehrer im Nachbarhaus wohnte und er damit immer irgendwie unter Kontrolle war. 1914 wurde er in der evangelischen Kirche St. Nikolai in Calbe Milde confirmiert.
Die Berufswahl war nicht gerade einfach, Martin wollte eigentlich Kaufmann werden, da aber sein älterer Bruder bereits eine andere Richtung eingeschlagen hatte - er war später als Bürokaufmann beim Amtsgericht angestellt, blieb für Martin nichts andres übrig als in die Fußstapfen des Vaters und des Großvaters mütterlicherseits zu schlüpfen. Gegen seinen Willen sollte er Schneider werden. Im April 1919 begann die Lehre bei seinem Vater. Die Lehr dauerte bis zum 30. März 1923 und am 13. Mai konnte ihm der Gesellenbrief der Schneider-Innung von 1884 Gardelegen überreicht werden. Wie es häufig im Leben spielt, den Fehler einen ursprünglich nicht geliebten Beruf zu erlernen hat auch er begangen. Dieter meinem Bruder ging es ähnlich auch er mußte das Schneiderhandwerk erlernen.
Später hat Martin sich dann aber mit seinem Beruf ausgesöhnt. Von Mai 1922 bis November1925 arbeitet er als Geselle bei seinem Vater. Danach beginnt eine Wanderschaft sowohl auf der Suche nach Arbeit selbst, als auch nach der Vebesserung der Fähigkeiten und Fertigkeiten. Im November 1925 beginnt er seine Arbeit bei Schneidermeister Flügge in Stendal, hier ist er aber nur ein halbes Jahr. Bereits im April 1926 wechselt er zum Schneidermeister Lämmerhirt nach Bad Liebenwerda. Danach arbeitet er wieder ein halbes Jahr von November 1926 bis April 1927 bei seinem Vater.
Nun erfolgt ein Schnitt, ab April 1927 arbeitet er bei Schneidermeister Kleinen (Tuch- und Massgeschäft Joh. Kleinen Düsseldorf, Kölnerlandstr,144) in Düsseldorf, dieses Arbeitsverhältniss dauert mehrere Jahre an. Zwischenzeitliche Unterbrechungen sind aber zu vermerken, so wird er mehrmals von seinem Meister mangels Arbeit entlassen, es wird ihm bestätigt "...Er hat sich während dieser Zeit als immer treuen, fleißigen und in jeder Weise geschickten und ehrlichen Gehilfen ausgezeichnet." Von Januar 1930 bis Januar 1931 besucht er die Fachschule für Schneidermeister (Zuschneideschule) in Hannover. Danach arbeitet er wieder bei Schneidermeister Kleinen und bereitet sich auf die Meisterprüfung vor. Am 22. März 1934 wird ihm von der Handwerkskammer Düsseldorf die bestandene Meisterprüfung bestätigt. Während dieser Zeit muß er meine Mutter kennengelernt haben, denn am 01.September 1934 heiraten beide vor dem Standesamt Düsseldorf-Benrath Nr. 224/1934. Sie wurden in der Klarenbachkapelle in Düsseldorf durch Pastor Giesen evangelisch getraut.
Ihr Trauspruch war "Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf Ihn, Er wird's wohl machen." Psalm 37,5 Bemerkenswert eine Notiz aus einem Brief meiner Großmutter aus jenen Tagen, "Wir freuen uns, daß Ihr wollt Euch evangelisch trauen lassen, hättest auch sonst wohl hier manche Wiederwärtigkeiten."

Meine Mutter Rosine, Sophie Lentzen ist zum Zeitpunkt der Heirat Kontoristin bei Henkel. Sie wurde in Düsseldorf Holthausen am 12.08.1910, als Kind des Werkmeisters Michael Lentzen und seiner Ehefrau Rosine, Sophie geb. Albrecht geboren. Sie war das 2. Kind unter 3 Geschwistern. Ihr Bruder ist bereits früh verstorben, ihre Schwester blieb in Düsseldorf im Elternhaus wohnen und heiratete Hubert Fahenbruck. Beide Schwestern waren recht gegensätzlich, während meine Mutter eher ruhig im Charakter war, war ihre Schwester ein Energiebündel. Meine Mutter ist katholisch aufgewachsen, mein Vater evangelisch. Mein Vater hatte aber mit der Kirche nichts am Hut, Heiligabend war Kirche angesagt, sonst spielte dies keine große Rolle. Meine Mutter hat Ihren Glauben jedoch recht ernst genommen.

Bereits im Frühjahr 1934 belegen verschiedene Briefe meiner Großmutter, dass immer wieder darum gebeten wird, der Junge (mein Vater) soll doch nach Hause kommen. Auch wenn mein Vater ursprünglich überlegte in Düsseldorf ein eigenes Geschäft aufzumachen, die Familie wollte es nicht. Das Haus und das Geschäft sollte in der Familie bleiben und außerdem muß sich ja jemand um Oma und Opa kümmern. Einige Auszüge aus Briefen:"Also Du schreibst nun Du möchtest Dir gern dort (Düsseldorf) ein Geschäft einrichten, weshalb nicht, es möchte ja sehr gut sein und du könntest vielleicht dort sehr weit kommen, aber: es sind ja alle Geschäfte gesegnet, du müßtest dann ein Geschäft kaufen oder pachten. Doch nun andererseits, Du bist Schneider geworden in der Voraussicht, daß Du das Geschäft für später bekommst. Und da ist nicht nur das Geschäft allein, wir haben ein Grundstück welches doch tadellos in Ordnung ist...." Ein paar Monate später"..zu Richard (Bruder meines Vaters) hat August dannoch gesagt, ist ihr Bruder schon da, denn er wollte doch schon zum April kommen und Richard sagte Martin weiß ja noch nicht was er macht, ob er her kommt, sagte dannoch uns Vaters Geschäft das ist doch immer das Beste und Richtigste, die Hauptsache ist jetzt zu dieser Zeit wenn Arbeit da ist, übrigens ist es in allen Ständen das selbe ebenso möchte ich sagen, in allen Ehen, wenn immer Geld da ist geht alles gut, fehlt das stellt sich Unfrieden ein."
Jedenfalls die Familie hatte Ihr Ziel erreicht und die beiden zogen von Düsseldorf nach Calbe. Ich kann mir heute gar nicht mehr vorstellen, wieviel Menschen damals in unserem Haus wohnten, ursprünglich war die obere Wohnung vermietet, später zogen dann dort die Schwester Agnes und Mariechen ein. Dann wohnten im Haus meine Eltern, die Urgroßeltern zum Teil Gesellen und in einer Mansarde war noch Otto aus Schenkenhorst einquartiert. All diese mußten untergebracht und auch versorgt werden. In dieser Situation wurde meine Schwester Ingeborg, Rosemarie am 22.08.1935 und mein Bruder Joachim, Dietrich am 18.06.1939 geboren. Für meine Mutter war dies einerseits eine schöne aber auch anstrengende Zeit. Man muß sich vorstellen, da kommt eine junge Frau aus der Weltstadt Düsseldorf nach klein Calbe und lebt dann im Haus ja in einer Wohngemeinschaft mit den Schwiegereltern und 2 Schwägerinnen und 2 kleinen Kindern.
In dieser Zeit entstand die Freundschaft meiner Mutter zu Tante Elsa (Elsa Grabow), meine Eltern gingen in den Koppel mit Grabows und Lemmes aus Vahrholz. Bedingt durch meinen Großvater war auch mein Vater sportlich engagiert, sei es als Turner oder beim Kegeln. Vater kann indirekt von, Glück sprechen, dass er in Kalbe zum Sanitätszug des roten Kreuzes einberufen wurde.
Dies war die Basis dafür, das er als der richtige Einberufungsbefehl kam, dass Zielkommando - ein Sanitätszug bei den Nachtfliegern wurde. Mein Vater wurde am 01.September 1940 in diesen unseligen Krieg einberufen. Die Ausbildung erfolgte in der Fliegerhorstkompanie Hagenow, danach war er den verschiedensten Sanitätszügen der 1. Jagddivision bzw. der Sanitätsgruppe verschiedener Flieger-Meß-Abteilungen zugeordnet. Er hat in dieser Zeit die übliche Laufbahn absolviert vom Sanitätssoldaten bis zum Sanitätsobergefreiten. Der Standort hat sehr häufig gewechselt, soviel mit bekannt ist, war er in Dänemark, Belgien, Frankreich, auf dem Balkan aber hauptsächlich in Rußland (Minsk, Kiew) eingesetzt. Aus dieser Zeit sind mir verschiedene Geschichten in Erinnerung geblieben, denn immer wenn bei uns Männergeburtstag gefeiert wurde, war klar, dass es ab einem bestimmten Zeitpunkt um Kriegserlebnisse ging. Eine hat mich sehr beeindruckt: Mein Vater war irgendwo in Rußland stationiert und hatte Heimaturlaub bekommen. Der Weg zur nächsten Bahnstation ging durch ein ausgedehntes Waldgebiet. Unterwegs hörte er einen Hilferuf einer Frau, daraufhin verließ er den Weg und suchte nach der Person. Die Suche war jedoch erfolglos, lediglich den Zug hatter er dadurch verpaßt.
Dies war aber sein Glück, den genau der Transport mit dem er mitfahren sollte, wurde unterwegs von Fliegern vollständig zerbomt, so daß es keine Überlebenden gab.
Gerade in den Krieg gezogen und ein paar Monate später wurde meine Schwester Bärbel, Rosemarie am 22.Januar 1942 in Calbe geboren. Nach den Eintragungen des Soldbuches war er in der Zeit des Krieges insgesamt 9 mal im Urlaub. Nach Kriegsende hatte er das Glück oder auch das Pech, dass er in Böhmen in russische Kriegsgefangenschaft kam. Auf dem Abtransport Richtung Osten kam er mit dem Transport durch einen Ort in dem er früher einmal einquartiert war. Beim Wasserfassen auf dem Marktplatz gelang ihm die Flucht und er konnte sich bei ehemaligen Quartiereltern verstecken. Von da an begann eine abenteuerliche Wanderung in die Heimat. Irgendwann im Spätsommer kam er dann über Lüffingen nach Kalbe und erschreckte den Rest der Familie, als er Nachts durch das Toilettenfenster in das Gehöft einstieg. Auch damals hatte er Glück gehabt. kurz vorher war das Haus Haus von den Amerikanern konfisziert worden und meine Mutter lebte mit den den Kindern bei Grabows. Man stelle sich vor, er kommt zurück in das Elternhaus und finde die Bude voller Amerikaner.
Mein Schwager Günter erzählt, als er meine Schwester geheiratet hatte, das Ihnen eine Wohnung im Bahnhof versprochen wurde. Bekommen hat die Wohnung aber ein Genosse. Daraufhin entstand dann der Gedanke über Berlin in den Westen zu gehen. November 1955 ging es dann los, Günther zuerst um bei der Verwandschaft in Düsseldorf Quartier zu machen. Meine Schwester hatte dann offieziell die Scheidung beantragt, konnte dann die Zuschneideschule in Berlin besuchen und dadurch schon langsam immer verschiedene Sachen in Berlin deponieren. In Berlin angekommen mußten Sie erst in ein Lager, dort wurde abgecheckt dann mußten Stempel von den Franzosen, Engländerinnen und Amerikanern beschafft werden. Am schwierigsten war dies von den Amerikanern, die wollten Sie teils umdrehen und als Spion zurückschicken, die deutschen Behörden waren nicht besser, es war eben kalter Krieg, Ingeborg ging dann Ostern 1956 gleichfalls über Berlin nach Düsseldorf.
Als ich 1958 eingeschult wurde, waren meine Geschwister schon aus dem Haus, meine Eltern haben sich damals so recht und schlecht mit den neuen Zeiten arrangiert. Familie stand immer ganz oben, ich persönlich kann von einer glücklichen Kindheit sprechen. Das schönste waren bei uns immer die Kindergeburtstage, mein Vater hatte eine Gabe die kleinen Geister zu begeistern. Geburtstagseinladungen zu Krügers waren unter meinen Freunden begehrt.
Mein Vater hat sich dann zunehmend isoliert, der Kegelverein war ihm zu laut. Galt es irgendwelche Besorgungen zu machen, mußte dies meine Mutter tun. Mein Vater fühlte sich am wohlsten in der Werkstatt, dort konnte er diverse Radiosender hören und war so immer gut im Bilde. Sein Hobby war der Garten, jede freie Minute verbrachte er dort gemeinsam mit Teddy unserem Spitz. Anfangs lebte die Schneiderei von Änderungsarbeiten, Mäntel ud Jacken wenden usw. später kamen dann auch wieder Neuanfertigen dazu. Nicht so angenehm war, wenn wir als Kinder die fertigen Sachen auf den Döfern austragen sollten. Es galt dann immer die Order nur abgeben, wenn Ihr auch Geld mitbekommt oder im besten Fall noch eine Büchse mit Wurst mitgegeben wurde. Mit zunehmenden Alter reduzerte sich die Arbeit auf Änderungsschneiderei, die moderne Konfektion nahm zu und der Handwerksberuf lohnte sich nicht mehr. Mein Vater hat dann mit dem Erreichen des Rentenalters zum 31.12.1970 sein Gewerbe abgemeldet. Meinen Eltern war es dann vergönnt mehrmals meine Schwester mit Ihrer Familie im Westen besuchen zu können. Martin hat sich dann nur noch seiner Lieblingsbeschäftigung dem Garten zugewandt.
Das änderte sich nocheinmal als unser Sohn Sebastian geboren wurde. Um ihn hat er sich damals sehr gekümmert. Leider war es unserem Michael, dann nicht mehr vergönnt, seinen Großvater kennen zu lernen.
+ Kalbe Jahrgang 1977 Nr. 14
Am 23.August 1977 starb in Gardelegen an einem Schlaganfall, Schneidermeister i.R., Karl Martin Krüger, Alter 72 Jahre 6 Monate und 25 Tage, wohnhaft gewesen in Kalbe Bahnhofstrasse 6, (Sprüche 17,6) Reg.Nr. Gardelegen

 
 
 
 
 
      
 

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